Leidenschaftliche Schmuckgestalterin – mit dem Schwerpunkt auf körperbezogene Objekte aus Metall und Stoff.
In meiner Arbeit verbinde ich Handwerk mit kreativen Prozessen und interessiere mich besonders für soziale und psychologische Fragen.
Mich beschäftigt, wie Objekte unser Selbstbild beeinflussen, welche Rolle Berührung – mit uns selbst und mit Dingen – dabei spielt und ob körperbezogene Objekte therapeutisch wirksam sein können.
Ich gestalte nicht nur für den Körper, sondern mit dem Körper – gerne im engen Austausch mit Menschen, deren Perspektiven in gestalterischen Prozessen bislang oft zu wenig Gehör finden.
Thematisch bewege ich mich besonders rund um Krankheit, Scham, Selbstbewusstsein und Identität.
Mein Ziel ist es, Objekte zu entwickeln, die nicht nur funktional oder ästhetisch sind, sondern im besten Fall etwas in Bewegung bringen – im Inneren, im Außen, im Miteinander.
Eines meiner Herzensprojekte ist das „Ability“-Armband.
Dieses Armband entstand aus einer kreativen Auseinandersetzung mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung, einer psychischen Erkrankung. Ziel des Armbands ist es, die tragende Person zu stärken und ihr in stressigen Momenten durch sensorische Stimulation eine Möglichkeit zur Selbstberuhigung zu bieten.
In einem speziellen Workshop haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre individuelle Armbandperle zu gestalten. Dazu wird eine vorbereitete Wachsperle mit einem speziellen Werkzeug modelliert, was eine persönliche und kreative Verbindung mit dem Objekt schafft.
Durch einen Wachsgussprozess wird die Wachsperle in eine Silberperle verwandelt, die das Herzstück des Armbands bildet. Das Armband wird mit einem fein gewebten Baumwollband angepasst und kann durch das Reiben oder Rollen der Perle über die Haut eine beruhigende, ablenkende Wirkung erzeugen. Jedes Armband ist ein Unikat, das von der Person, die es tragen möchte, selbst gestaltet wird – als Symbol für Selbstwahrnehmung und Akzeptanz.
Unabhängig davon, ob eine Person von einer psychischen Erkrankung betroffen ist oder nicht, soll das tragen eines Armbandes der tragenden Person die Fähigkeit geben über die Bedeutung hinter diesem Armband zu reden, um so nach und nach die Akzeptanz psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft zu fördern und dieses Thema immer weiter zu enttabuisieren.