“Ich sehe mich als digitalen Bildkünstler, der viel Lust auf etwas Neues hat und auf zukünftige Entwicklungen neugierig ist, um sie spielerisch zu erobern. Ich bin ein grafisch arbeitender Künstler, der sich sowohl in seinen Fotografien, als auch in freien bildhaften Kompositionen zwischen Surrealismus und Pop Art ausdrückt.
Meine Arbeiten sind Produkte eines längeren gestalterischen Prozesses, übertragen auf unterschiedliche Medien. In der Banalität des Alltags suche und finde ich die Magie der Dinge, in der als realistisch geltenden Fotografie findet meine surrealistische Ästhetik ein kongeniales Ausdrucksmittel, das die Grenzen von Kunst und Leben, Traum und Bewußtsein, Phantasie und Wirklichkeit zu verwischen hilft. Die Motive sind häufig der Alltagskultur, der Welt des Konsums, den Massenmedien und der Werbung entnommen, wobei die Darstellung in fotorealistischer und manchmal überdimensionierter Abbildung erfolgt.
Meine Fotos, Bilder und Collagen entstehen spontan aus Begegnungen in der Bewegung. Die Zufälligkeit des Seins, melancholische Augenblicke, Farben, Formen und Situationen, die Objets trouve lassen mich reagieren. Schaufenster als sich wiederholendes Moment ist für mich eine Metapher für Sehnsucht und die Ziellosigkeit der menschlichen Wünsche. Die Puppe wird für mich zum Spiegelbild der Realität, die in Umkehrung zur Anerkennung der Fiktion als Realität führt. Eine schöne Form kunstvoll inszeniert, als Ersatz auf der Suche nach Liebe. Welche Geschichte hätten diese Figuren als reale Personen an diesen Orten erlebt? Eine Weiterführung meiner Arbeit ist es, diesen Objekten eine neue bildnerische Identität zu geben.”
Die Schatztruhe meines Lebens
… was erhalten wir von unseren Eltern, Verwandten, Partnern, Freunden, Bekannten, anderen
Menschen, vom Leben, von der Natur?
… was behalten wir an materiellen Dingen, Eindrücken, Erlebnissen, Erfahrungen, Emotionen?
… was bedeutet es, wenn wir festhalten, an Verhaltensweisen, Mustern, Vorurteilen, inneren und
äußeren Abläufen?
Diesen Spannungsbogen möchte ich mit den Mitteln der Fotografie, Collagen und einer temporären Installation umreißen und die Besucher zur Auseinandersetzung mit sich selbst anregen.
In Fotografien inszenierter Gegenstände und einer bildhaften Bearbeitung entstehen gedruckte
Ergebnisse, die an die Malerei holländischer Stilleben anknüpfen.
Wie ein Archäologe finde ich Gegenstände, die in loser, zufälliger Zusammenstellung einen Eindruck hervorrufen. Hätte ich andere Dinge gefunden und kombiniert wären vielleicht andere Assoziationen entstanden. Bei Erinnerungen weiß man später nicht, ob sie so stimmen. Im Gegensatz zu ihnen sind materielle Dinge erst einmal, egal wann man sie betrachtet, erst einmal immer gleich, solange sie nicht abgenutzt oder beschädigt sind.
Anders als mein Ausstellungsbeitrag zur Detmolder Designwoche im vergangenen Jahr ist dieser ein sehr persönlicher und eher meine Suche und Rückschau auf vergangene Jahre. Das diesjährige Konzept der Detmolder
Designwoche ist für mich somit auch ein thematischer Weg der Suche in meiner weiteren künstlerischen Arbeit.
Materielle Umsetzung meiner Idee: nach der Auswahl der Gegenstände entstehen Arbeitsfotos. Nach der Auswahl
der Bilder erfolgt die digitale Bearbeitung, anschließend wird das Ergebnis auf gebürstetes Aluminium gedruckt und erfährt durch diese Umsetzung noch eine gestalterische Überhöhung.