Kollektiv/Gruppe:
Basti und Niklas arbeiten als interdisziplinäres Duo an der Schnittstelle von Kunst, Design und Technologie. Unsere Hintergründe liegen in der Medienkunst, der Gestaltung und der theoretischen Auseinandersetzung mit ökologischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Uns verbindet das Interesse an Prozessen des Werdens, der Transformation und den komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Maschine.
In unseren Arbeiten suchen wir nach Formen des Ausdrucks, die nicht allein durch Kontrolle oder Funktion geprägt sind, sondern durch Aufmerksamkeit, Resonanz und ein offenes Denken. Pflanzen, Materialien, Technologien… sie alle begreifen wir als Akteur*innen, nicht als Objekte.
Dabei interessiert uns, wie sich ästhetische, sinnliche und konzeptuelle Zugänge verweben lassen: Welche Geschichten erzählen hybride Wesen, wenn man ihnen zuhört?
Wir verstehen unsere Praxis als einen experimenteller Raum, in dem Fragen entstehen, neue Sichtweisen wachsen und Erfahrungen jenseits des Gewohnten gemacht werden können.
NEO FLORA
– Niklas Brosche
Die Installation bewegt sich an der Grenze von Kunst, Technologie und Natur. Mutierte Pflanzenobjekte reagieren auf Berührung und eröffnen eine sinnliche Erfahrung zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit. Doch nicht wir formen die Pflanze, sie verändert sich selbst.
Sie wächst, nicht nach menschlichem Plan, sondern aus dem Sein heraus, entzogen unserer Kontrolle und der Suche nach Begründung.
Eine Einladung zum Umdenken: Was geschieht, wenn Technik nicht mehr formt, sondern empfängt? Wenn wir Natur nicht nur nutzen, sondern ihr zuhören?
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Der Körper nur eine Hülle
– Sebastian Ferling
Die Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Material, Erinnerung und digitaler Transformation. Ausgangspunkt sind eigene Aufnahmen: Wolle trifft auf Metall, frische Lebensmittel auf ihren Verfall. Daraus entstehen mithilfe künstlicher Intelligenz bewegte Bilder, in denen Körper und Identität in ständiger Veränderung begriffen sind.
Fehler im digitalen System – Glitches, Komprimierungsartefakte – stören die gewohnte Ordnung. Sie machen die Videodatei selbst zu einer Hülle: speichernd, durchlässig, wandelbar.
Die Installation zeigt Technik nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Teil des Körpers. Offenliegende Kabel, Bildschirme und Bauteile verschmelzen zu einem hybriden Wesen – einem Kritter. Menschliches und Maschinelles sind nicht mehr getrennt, sondern vernetzt.
Es entsteht ein Raum, in dem Identität instabil wird. In dem das Ich nicht festgelegt ist, sondern in Bewegung – ein Prozess zwischen Natur, Technologie und Selbstbild.