Kyra und Marie sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institute for Design Strategies. Ihre gemeinsame Arbeit dreht sich im Kern immer um die Frage wer “alle” sind und wie wir es hinbekommen, dass mehr Menschen zum “alle” dazugehören. Sie loten aus, welche Hebel es braucht, damit Teilhabe nicht nur eine nette Absicht bleibt, sondern zu einem inklusiven, aussagekräftigen Gestaltungselement wird, das mehr als nur einen kleinen Teil unserer Gesellschaft einbezieht.
Zurzeit entwickeln Kyra und Marie eine digitale Plattform, die es Stadtverwaltungen erleichtern soll, Projekte von Anfang bis Ende partizipativ zu gestalten – gemeinsam, co-kreativ mit “allen”. Bereits im vergangenen Jahr wurden erste Methoden im Stadtraum getestet, ausgewertet und dokumentiert – ein wichtiger Teil der Forschung. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Smart City Detmold und dem Institute for Design Strategie der TH OWL. Das IDS versteht Design als Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel und setzt es in diesem Fall gezielt in den Bereichen Stadtentwicklung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit ein.
Unsere temporäre Installation beschäftigt sich mit diesen Fragen: Was hält uns zusammen? Was hält uns zurück? Wie schaffen wir es, uns weniger zu enthalten, weniger am Status Quo festzuhalten und es dafür mehr Menschen zu ermöglichen, mitzuhalten?
Platzhalter ist nicht, was du verstehen musst, sondern ein beiläufiger Ort, der Begegnung ermöglicht und ein Thema eröffnet. Zum Mitreden, mitbestimmen, aktiv werden, diskutieren, Bedürfnisse äußern und mithalten. Ein offenes Experimentierfeld für gemeinsames Denken, Fühlen und Handeln.
Hier entsteht ein Ort des Noch-nicht-Festgelegten, des Werdens, der Möglichkeit: Mitreden – Gedanken und Perspektiven teilen. Mitbestimmen – Entscheidungen hinterfragen und gestalten. Aktiv werden – Impulse setzen, Ideen ausprobieren. Diskutieren – in den Dialog treten, Perspektiven erweitern. Bedürfnisse äußern – Platz für das, was fehlt oder möglich ist. Mithalten – im eigenen Tempo teilhaben, Teil der Bewegung sein.
Die Installation setzt auf Interaktion: Sie lädt dazu ein, Spuren zu hinterlassen, Stimmen hörbar zu machen und Räume gemeinsam zu formen. Sie bleibt in Bewegung, verändert sich durch die Menschen, die sich einbringen.
Tritt ein, greif ein, hinterlasse etwas. Denn was uns zusammenhält, ist das, was wir gemeinsam entstehen lassen.
Platzhalter ist Teil des Forschungsprojekt “Smart City PUT: Partizipation and Usability Toolbox”, das in Kooperation mit dem Smart City Detmold-Projekt umgesetzt wird.