Ich bin eine bildende Künstlerin mit Sitz in Berlin. Ursprünglich komme ich aus Südkorea.
Meine künstlerische Praxis kreist um die existentielle Traurigkeit des Menschseins. Mit verschiedenen Medien erforsche ich Themen wie Erfahrung, Sehnsucht, Erinnerung und existentielle Instabilität.
[Two Seats, 2025]
participatory installation Two chairs, one table, double-sided mirror (variable sets).
Dieses Projekt ist eine langfristige, partizipative Arbeit, die an jedem Ort durch die aktive Beteiligung des jeweiligen Publikums neu entsteht.
Wenn sich die Teilnehmenden einander gegenübersitzen und gemeinsam in den Spiegel blicken, tauchen sie in eine besondere räumliche Erfahrung ein. Im Gespräch und in der Bewegung entsteht das Gefühl, als sprächen sie mit ihrem eigenen Spiegelbild, als käme die Stimme des Gegenübers aus dem eigenen Gesicht, als würden ihre Körper miteinander verschmelzen.
Durch diesen Prozess erkunde ich einen Raum, in dem das Selbst und das Andere nicht festgelegt sind, sondern sich ständig neu konfigurieren. In einer Beziehung, die weder vollständig verschmolzen noch völlig getrennt ist, existieren wir in einem Raum, in dem wir gleichzeitig verbunden und getrennt sind, in dem Zeit synchron und doch versetzt fließt und sich sinnliche Rhythmen hin und her bewegen.
Ich sehe dich durch mich. Ich sehe mich in dir.
Ich höre deine Stimme aus mir. Meine Stimme wird zur Spiegelung.
Warum bist du nicht ich, und warum bin ich nicht du?
„Two Seats“ verwischt durch direkte körperliche Teilnahme die Grenzen zwischen Selbst und Anderen und schafft eine dynamische Interaktion zwischen Nähe und Distanz. Die Arbeit stellt Annahmen über feste Identitäten – sowohl unsere eigenen als auch die der anderen – in Frage und lädt dazu ein, zu reflektieren, wie wir uns innerhalb von Beziehungen aufrechterhalten. In einem gleichzeitigen Prozess von Entstehung und Auflösung zerlegen die Spiegelungen zweier Menschen das einst Einheitliche und öffnen einen Raum für neue Formen des Verstehens.