Michael Brockmeier

Michael Brockmeier

Über

Ich bin Fotograf und gelernter Gestalter für visuelles Marketing – zwei Welten, in denen Sehen, Spüren und Erzählen aufeinandertreffen. Fotografie begleitet mich schon lange: Für mich ist sie mehr als ein Bild – sie ist ein Gefühl, ein Moment, der etwas über unsere Kultur, unsere Lebensweise und vielleicht auch ein bisschen über uns selbst erzählt.

Ich liebe es, mit meinen Bildern Fragen zu stellen, statt Antworten zu geben. Emotionen sichtbar zu machen, ohne sie direkt zu benennen. Menschen zum Innehalten zu bringen. Zum Hinsehen. Und vielleicht auch zum Fühlen.

Denn manchmal liegt in einer stillen Aufnahme mehr Wahrheit als in tausend Worten.

Beitrag

Von der Stille gehalten – eine fotografische Reflexion

Mein Projekt „Von der Stille gehalten“ ist eine Sammlung von sieben Bildern, die das Thema der Detmolder Design Woche auf vielfältige und emotionale Weise aufgreifen. Jedes Bild zeigt einen Moment des Festhaltens – sei es physisch, emotional oder symbolisch – und erzählt eine eigene Geschichte.

Eine steinerne Statue, die ein Kreuz in die Höhe streckt, steht symbolisch für den Glauben, der von Netzen geschützt wird, als wolle man ihn bewahren. Ein Handwerker hält seinen Hammer, ein Sinnbild für die Mühe und den Stolz auf Geschaffenes. Eine Person, die sich an einem Geländer eines Hochhauses festklammert, fängt die Zerbrechlichkeit des Moments ein – Halt, der Sicherheit gibt, während der Abgrund lockt.

Eine Frau, die mit einer Einkaufstüte und einer Hand an ihrem Kopf neben einer weißen Tür und einem Kreuz an der Wand steht, spiegelt innere Belastung wider – der Versuch, Balance zu halten. Zwei Paare, getrennt an einer Strandpromenade sitzend, zeigen menschliche Nähe und Distanz: ein Mann, erschöpft, hält den Kopf in den Händen, während eine Jesusstatue und eine Brücke im Hintergrund an Hoffnung und Verbindung erinnern.

Mein Selbstporträt zeigt meinen Schatten an einer Häuserwand, ein Moment der Reflexion, bei dem ich meinen eigenen Platz im Thema „Halten“ erkunde. Ein weiteres Bild zeigt den Schatten einer Person und einer Ampel auf einem Zebrastreifen – ein Symbol für das Innehalten und die Bewegung, die das Leben prägen.

Was mein Projekt besonders macht, ist die Kombination von alltäglichen und symbolischen Momenten, die sowohl eine persönliche als auch eine universelle Ebene ansprechen. Es lädt dazu ein, innezuhalten und über die Facetten von Halt im Leben nachzudenken – von Sicherheit und Glauben bis hin zu Fragilität und Verbindung. Ich möchte zeigen, dass „Halten“ mehr ist als ein physischer Akt: Es ist ein emotionales, spirituelles und gesellschaftliches Bedürfnis, das uns alle miteinander verbindet.